Als Eier legendes Säugetier mit Stacheln und einer röhrenförmigen Schnauze ist der australische Schnabeligel ein außergewöhnliches Tier. Und auch sein evolutionärer Ursprung ist laut einer am Dienstag veröffentlichten Studie im Fachblatt „Proceedings of the National Academy of Sciences“ (PNAS) durchaus bemerkenswert. Nach den Erkenntnissen australischer und internationaler Forscher hat sich das auch als Echidna bekannte Stacheltier aus einer im Wasser lebenden Säugetierart entwickelt.

„Es handelt sich um ein teil-aquatisches Säugetier, das das Wasser für ein Leben an Land aufgegeben hat“, erklärte die an der Studie beteiligte Paläontologin Suzanne Hand von der University of New South Wales. Diese Entwicklung einer Art sei „extrem selten“, denn in der Regel hätten prähistorische Säugetiere sich von Land- zu Wassertieren entwickelt, wie etwa Robben, Wale und Delfine.

Für ihre Untersuchung hatten Hand und ihre Kollegen ein Knochenfragment untersucht, das vor rund drei Jahrzehnten im südaustralischen Dinosaur Cove entdeckt wurde. Es ist das einzige bekannte Knochenstück des gemeinsamen Vorfahrens des Schnabeligels und des teils im Wasser, teils an Land lebenden Schnabeltiers. Dieser Vorfahr mit der Fachbezeichnung Kryoryctes cadburyi lebte vor mehr als 100 Millionen Jahren in Australien.

Laut Hand sprechen auch andere Fakten dafür, dass der Schnabeligel sich aus einem Wassertier entwickelte. So haben Schnabeligel nach hinten ausgerichtete Hinterbeine, mit denen sie beim Graben Erdhaufen wegschieben können. Diese Hinterbeine entwickelten sich nach Einschätzung der Studienautoren aus Ruderflossen, mit denen der Vorfahre des Schnabeligels durch schnell fließende Wasserläufe navigierte.