Bei „Wer wird Millionär?“ konnte man bis zu drei Millionen Euro gewinnen. Ein Kandidat bereute es fast, sein Geld erneut gesetzt zu haben. Dann jubelte er so schön wie lange nicht.

Es war das große Finale einer besonderen Woche: Bis zu drei Millionen Euro konnten die Kandidaten in einer Spezialvariante von „Wer wird Millionär“ gewinnen – wenn sie ihre eigentlich schon sicheren Gewinne noch einmal setzen. Arman Hodžić gewann zwar nicht die volle Summe – freute sich aber trotzdem mehr, als je ein Kandidat zuvor.

Dabei machte es ihm Moderator Günther Jauch trotz Sympathien nicht leicht. „Ich kriege ja nichts garantiert“, überlegte der erst 20-jährige Oberhausener laut, ob er seine 16.000 Euro vom Mittwoch nochmal einsetzen wollte. Woher wissen Sie das?“, feixte Jauch. „Haben Sie mir das angesehen? Da haben Sie Recht.“ Auf Verhandlungsversuche ging er nicht ein. Nicht mal, als Hodžić ihm seine „Who wants to be a Millionaire“-Bomberjacke anbot, um wenigstens 5000 Euro sicher zu bekommen. „Sie kriegen nichts, so bin ich“, erklärte Jauch. „Aber Sie dürfen noch mal neu anfangen.“

Ein Millionengewinner als Joker

Am Ende nahm Hodžić natürlich doch wieder auf dem Stuhl Platz. „Ich glaube, ich kriege jetzt Ärger“, gestand er. „Mein Vater hat mir explizit heute Morgen gesagt: Zock nicht.“ Seine Mutter, die ihn am Donnerstag begleitete, nickte fleißig. Jauch hatte wenig Mitleid. „Ich zwinge Sie zu vier Jokern“, erklärte er gnadenlos. Und schloss damit die Sicherheits-Variante mit einer zweiten Gewinnstufe bei 30.000 Euro aus. 

Schon bei der 400-Euro-Frage, der dritten in diesem Sonderformat, dürfte Hodžić seine Entscheidung hinterfragt haben. „Womit sind viele Heimwerker ausgestattet?“, wollte Jauch wissen. Und bot als Antworten Tritthobel, Schlagbohrer, Schubshammer und Hiebschrauber an. „Oje“, wusste der junge Kandidat zunächst nur zu antworten. Und vermutete hinter Heimwerkern Menschen, die im Homeoffice arbeiten. Jauch klärte geduldig auf. 

Nachdem der Kandidat durch die Reaktion Jauchs vom Tritthobel abgebracht wurde, regt der Moderator den Telefonjoker an. „Jetzt schon?“, staunt Hodžić. „Ich wäre lieber da sitzen geblieben“, ärgert er sich, das Geld doch gesetzt zu haben. Am Ende ruft er doch an – und hat den früheren Millionengewinner Jan Stroh am Hörer. „Peinlich ist nur, wenn ihnen der Joker nicht hilft“, beruhigt Jauch den sichtbar beschämten Kandidaten. Der Joker hat extra sein Hochzeits-Vorbereitungsessen abgesagt, um zur Verfügung zu stehen. Zum Glück kann er helfen.

Angst vor Günther Jauch

Langsam läuft es aber besser. In wenigen Minuten hat er es, auch dank des Publikums, bis zur 5000-Euro-Frage geschafft. „Ich hatte gestern Angst vor Ihnen“; gesteht Hodžić. „Ich glaube, sie machen gerne Leute fertig.“ Jauch versucht zu beruhigen. „Das nächste Spiel ist immer das schwerste. Konzentrieren Sie sich immer auf die nächste Frage“, gibt er sich gutmütig. „Da muss ich kurz fragen: Wäre meine Mutter auch mit 10.000 zufrieden?“, überlegt Hodžić. „Nein“, schießt es in aller Klarheit aus deren Mund. „So muss es sein“, freut sich Jauch. Der Druck steigt. „Aber mit 20 schon?“, sichert sich der junge Kandidat ab. Da kann auch Mama nicht Nein sagen.

Doch damit ist der Run noch nicht vorbei. Welches Organ man „Schmetterlingsorgan“ nennt, will Jauch wissen. „Da bin ich überfordert, aber das muss bei 30.000 Euro wohl so sein“, gibt sich Hodžić kleinlaut. Und trumpft dann doch auf: Seine Schwester habe ihm gesagt, dass die Schilddrüse die Form eines Schmetterlings habe, erinnert er sich – und loggt ein. Dann rastet er regelrecht aus vor Freude. Jauchzend dreht er mehrere Runden um Jauch und die Stühle. „Sie wissen nicht, was eine Schlagbohrmaschine ist, aber erklären mir, wie eine Schilddrüse aussieht“, freut sich Jauch mit ihm. Im Hintergrund ist auch Mama den Tränen nahe. 

Tränen nach der letzten Frage

Bei der 50.000-Euro-Frage wird es nochmal richtig spannend. Jauch möchte wissen, wovon es nach deutscher Redewendung sieben gibt – nach englischer aber neun. A) Tage Regenwetter B) Leben einer Katze C) Siegel eines Buches oder D) Jahre schlechten Sex. Hodžić ist baff. „Ich weiß nur, dass Katzen neun Leben haben sollen. Aber nicht, wie das in Deutsch ist“, gibt er zu. „Ich zitter schon“, gibt Hodžić zu. Obwohl Mama beunruhigt scheint, entscheidet er sich dann doch, zu zocken. Und wählt die Leben einer Katze. Jauch lässt ihn zittern. Bevor er ihn erlöst: Er hat recht. Nach einem Jubelschrei kommen dem Kandidaten die Tränen. 

Kurz danach ist Schluss: Bei der Frage, was aus physikalischen Gründen oft einen Durchmesser von 13 Metern hat, muss der Kandidat passen. Er gibt auf. Zurecht: Seine geratene Antwort, das Sprungtuch der Feuerwehr, wäre falsch gewesen. Es ging um die Zirkusmanege. „Herrlich“, strahlt der junge Kandidat über den Gewinn. Die Pläne für den Gewinn kann Jauch indes nicht gutheißen. Ein Auftritt der serbischen Sängerin Tea Tairović auf einer Privatparty sei sein großer Traum, erzählt Hodžić. Das sei schon drin, versichert er dem staunenden Jauch. „Laden Sie lieber mich ein“, versucht der ihn davon abzubringen. „Ich singe auch was.“

Kandidat lernte mit „Wer wird Millionär?“ Deutsch

Die erste Überraschung gab es übrigens ganz zu Anfang der Sendung. Er habe mit „Wer wird Millionär“ Deutsch gelernt, verriet Hodžić, der erst seit fünf Jahren in Deutschland lebt. Er habe seit 2010 die deutsche Variante der Sendung geschaut, verrät er. „Die erste Sendung war die, in der Ralf Schnoor die Million gewonnen hat“. Seitdem sei er dabei geblieben. „Und schon ist die Integration geglückt“, witzelt Jauch. „Den ganzen Tag RTL gucken – dann funktioniert das.“

Quelle:RTL

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