Es ist ein unscheinbares Fachwerkhaus in der Innenstadt von Bad Lauterberg. In dem Haus findet die Polizei aber eine perfekt getarnte Cannabis-Plantage – und Waffen.
In dem Gebäude einer früheren Fleischerei in der Innenstadt von Bad Lauterberg bei Göttingen hat die Polizei eine professionelle Cannabis-Anlage entdeckt und ausgehoben. In dem Fachwerkhaus beschlagnahmten die Beamten nach Angaben einer Sprecherin bereits in der vergangenen Woche 480 Hanfpflanzen, die zum Teil schon geerntet und in großen Plastiksäcke verpackt waren. Insgesamt habe es sich um 20 Kilogramm Cannabis mit einem Schwarzmarktwert von rund 200.000 Euro gehandelt.
Schusswaffen gefunden
Auch zwei scharfe Schusswaffen wurden bei der Durchsuchung entdeckt und beschlagnahmt. Die Betreiber der illegalen Plantage hatten in dem leerstehenden dreistöckigen Fachwerkhaus nahezu das gesamte Innengebäude umgebaut, Leichtbauwände eingezogen und eine eigene Wasser-, Strom- und Frischluftversorgung installiert.
Die Täter umgingen dabei nach Angaben der Polizei den Stromzählerkasten des Hauses und dichteten sämtliche Fenster und Türen mit Bauschaum und Alufolie vollständig ab, sodass weder Licht noch Gerüche nach außen drangen. Die Ermittler nehmen an, dass die Cannabis-Plantage schon seit mindestens einem Jahr in dem Haus betrieben wurde.
Fünf Männer festgenommen
Der illegale Hanfanbau flog auf, nachdem Anfang vergangener Woche ein Zeuge die Polizei gerufen hatte, weil in der Nacht ein Transporter mit offener Tür und laufenden Motor vor der früheren Fleischerei stand. Die Beamten nahmen fünf Männer im Alter zwischen 21 und 47 Jahren fest, die inzwischen auf Antrag der Staatsanwaltschaft Göttingen in Untersuchungshaft sitzen. Zwei weitere Tatverdächtige konnten entkommen. Auch gegen einen 56-Jährigen aus dem Altkreis Osterode werde ermittelt.