Nach Trainer Hoeneß bindet sich die nächste Führungskraft in Stuttgart langfristig. Aufsichtsratschef Allgaier ist voll des Lobes für Wehrle. Der 50-Jährige formuliert direkt die nächsten Ziele.

Zumindest in der Führungsetage ist auch die letzte offene Frage beim VfB Stuttgart nun vorerst geklärt. Vorstandschef Alexander Wehrle hat seinen Vertrag beim Fußball-Bundesligisten um vier weitere Jahre bis 2030 verlängert. Präsident und Aufsichtsratschef Dietmar Allgaier lobt ihn für die so rasante Entwicklung des VfB in den vergangenen drei Jahren in den höchsten Tönen. Wehrle selbst formuliert indes direkt die nächsten Ziele.

Der VfB sei eine „Herzenssache“ für ihn, sagte Wehrle in einer Clubmitteilung. „In den zurückliegenden drei Jahren haben wir sportlich, wirtschaftlich und strukturell wichtige Fortschritte gemacht und den VfB wieder als attraktiven Standort im nationalen und internationalen Fußball positioniert.“ Darauf gelte es aufzubauen – unter anderem mit der Planung eines neuen Clubzentrums, einer Spielstätte für den Frauenfußball und die U21 sowie eines Vereinsmuseums.

Auch sportliche Führung langfristig gebunden

Wehrle ist seit Frühling 2022 Vorsitzender der ausgegliederten Profiabteilung der Schwaben. Er folgte damals auf den früheren Nationalspieler und Ex-VfB-Profi Thomas Hitzlsperger. Der Traditionsverein mauserte sich in dieser Zeit vom Fast-Absteiger zum Vizemeister der Vorsaison. Ex-Sportdirektor Sven Mislintat und der frühere Präsident Claus Vogt mussten infolge clubinterner Querelen gehen. Wehrle blieb. Und hat offenbar noch viel vor.

Zuletzt hatte beim VfB bereits Trainer Sebastian Hoeneß bis 2028 – und ohne Ausstiegsklausel – verlängert. Auch Sportvorstand Fabian Wohlgemuth und Sportdirektor Christian Gentner, deren Verträge jeweils bis 2027 laufen, sind langfristig an den Club gebunden. Nun herrscht auch bei Wehrle Klarheit.

Allgaier lobt Wehrle überschwänglich

Der gebürtige Schwabe Wehrle und Aufsichtsratschef Allgaier hatten unlängst bereits von Gesprächen über eine mögliche Vertragsverlängerung berichtet. Den Beschluss dazu soll der Aufsichtsrat am Mittwoch abgesegnet haben.

Dem VfB sei unter Wehrle die „wirtschaftliche Konsolidierung, das sportliche Wiedererstarken und die konsequente Neuausrichtung auf praktisch allen Geschäftsfeldern“ gelungen, lobte Allgaier. Der 58-Jährige hatte den Posten des Präsidenten nach Vogts Abwahl zunächst kommissarisch übernommen und war auf der Mitgliederversammlung am 22. März dann im Amt bestätigt worden.

Rekordgewinn im Geschäftsjahr 2024

Dort hatte Wehrle auch verkündet, dass die AG im Geschäftsjahr 2024 einen Rekordgewinn von gut 15 Millionen Euro erwirtschaftet habe. Der Club profitierte dabei unter anderem von den Einnahmen aus der Champions League sowie den Spielerverkäufen von Serhou Guirassy, Waldemar Anton und Hiroki Ito im vergangenen Sommer. Zudem war Porsche als Investor eingestiegen.

In dieser Saison droht der Vizemeister die Europapokalplätze in der Bundesliga zu verpassen. Über den DFB-Pokal, in dessen Finale er am 24. Mai in Berlin auf Arminia Bielefeld trifft, kann der VfB aber noch die Europa League erreichen.