Anfang April stürzt John Degenkolb bei der Flandern-Rundfahrt und verletzt sich schwer. Doch der Radprofi will zurückkommen. Beim Klassiker Eschborn-Frankfurt ist er dabei – in ungewohnter Rolle.
Radprofi John Degenkolb denkt trotz seines schweren Sturzes bei der Flandern-Rundfahrt nicht an ein Karriereende. „Ich werde mit Sicherheit noch mal bei Eschborn-Frankfurt an der Startlinie stehen“, sagte der 36-Jährige am Mittwoch bei einem Pressetermin vor dem Event am 1. Mai. In diesem Jahr muss der Oberurseler verzichten. 2011 hat er das Eintagesrennen gewonnen.
Bei Eschborn – Frankfurt will Degenkolb vor Ort mit dabei sein und „Aufgaben übernehmen“. Dazu gehört, seinen zehnjährigen Sohn Leo Robert anzufeuern, der bei den Nachwuchsrennen mit dabei sein wird.
Bei der Flandern-Rundfahrt in Belgien war Degenkolb am 6. April in einen Massensturz verwickelt und hatte sich dabei Brüche am Handgelenk, am Unterarm, am Ellbogen und am Schlüsselbein zugezogen. „Der Verarbeitungsprozess ist noch in vollem Gange“, sagte er. „Ich habe zwei schwere Operationen hinter mir.“
Degenkolb: „Schmerzen auf einem ganz neuen Level“
Nach dem Eingriff am vergangenen Freitag in der Frankfurter Unfallklinik, bei dem sein rechter Arm nach eigenen Angaben „mit viel Metall“ stabilisiert wurde, habe er am vergangenen Wochenende „Schmerzen auf einem ganz neuen Level“ erlebt.
Eine Rückkehr in diesem Jahr schließt Degenkolb nicht aus. „Die Saison ist noch lang genug. Deshalb glaube ich daran, in diesem Jahr noch Rennen zu fahren“, sagte er. „Aber noch ist es zu früh, um zu sagen, wann und wo.“
Zeitpunkt der Rückkehr „total irrelevant“
Wichtiger als der Zeitpunkt sei für ihn, dass der Arm, an dem er derzeit eine Schiene trägt, wieder seine volle Funktionsfähigkeit erlangt. „Ob ich ein paar Wochen früher aufs Rad komme, ist für mich total irrelevant“, sagte Degenkolb. Vorerst könne er nicht mal auf der Rolle fahren. Auch deshalb geht er davon aus, eher länger als zwei Monate zu brauchen, um wieder einsatzfähig zu sein.