Es klingt ungewöhnlich, doch das Rosendüngen mit Milch ist keine Schnapsidee. Selbst erfahrene Gartenfreunde besprühen ihre Lieblinge mit einem speziellen Milch-Wasser-Mix.
Milch steckt voller wertvoller und wichtiger Nährstoffe. So unterstützt sie als gute Kalziumquelle den Knochenaufbau. Milchsäurebakterien verrichten im Darm wichtige Arbeit und gelten als wertvolle Stützen für unser Immunsystem. Nicht zufällig taucht Milch auch in den „10 Regeln der DGE“ auf. Darin empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung, möglichst täglich Milch oder Milchprodukte zu sich zu nehmen.
Wenn Milch also Menschen helfen kann, können dann auch Pflanzen von ihren Inhaltsstoffen profitieren? Diese Frage versuchen wir hier zu klären.
Rosen düngen mit Milch: die Theorie
Genau wie gewöhnlicher mineralischer Dünger enthält auch Milch unter anderem Kalium, Phosphor und Kalzium. Insbesondere das Kalzium kann für Tomaten, aber auch für Rosen ein gutes Düngemittel sein. Auch Kalium gilt als wichtiger Nährstoff für Rosen. Daneben greifen die Vitamine und Proteine den Pflanzen beim Wachsen unter die Triebe. Es klingt ungewöhnlich, aber in der Theorie spricht zunächst nichts dagegen, klassischen Dünger zumindest teilweise durch Milch zu ersetzen. Der Milch-Dünger hilft den Pflanzen allerdings nur, wenn er sorgsam und dosiert eingesetzt wird.
Die Praxis: So klappt das Rosendüngen mit Milch
Bevor Sie den Flüssigdünger herstellen, brauchen Sie die passende Milch. Wichtig: Pflanzendrinks wie Soja- oder Hafermilch enthalten in ihrer Ursprungsform keine relevanten Mengen der für die Rosen wichtigen Nährstoffe. Greifen Sie also direkt zu Kuhmilch, die sowohl Kalium als auch Kalzium, Vitamine und Milchsäurebakterien liefert. Damit der Düngercocktail wirkt, muss die Milch im richtigen Verhältnis mit Wasser verdünnt werden. Bewährt hat sich dabei eine Mischung zwischen 1:5 und 1:10. Auf 200 Milliliter Milch kommen demnach ein bis zwei Liter Wasser. Statt in eine Gießkanne füllen Sie diesen Mix in eine unbenutzte Sprühflasche oder einen Zerstäuber und besprühen anschließend die Blätter Ihrer Rosen oder Tomaten.Vorsicht: Übertreiben Sie es nicht mit dem Milch-Wasser-Gemisch! Greifen Sie maximal alle zwei Wochen zur Sprühflasche.
Milch als Pflanzendünger: Wie wirkt die spezielle Beigabe?
Rosen, aber auch Tomaten und Zucchini sind anfällig für (Echten) Mehltau. Die im Milchmix enthaltenen Mikroorganismen nehmen es mit dem lästigen Pilz auf und gelten als effizientes und natürliches Gegenmittel.Besprüht man die Pflanzen vor der Blüte, kann die Milch verhindern, dass sich Schimmel bildet oder Fäulnis entsteht.Da sich viele Kräuselkrankheiten an Blättern aus Pilzsporen entwickeln, kann Milch auch hier ein wirksamer Pflanzendünger sein.Die im Milchmix enthaltenen Vitamine, das Kalium und das Kalzium regen dagegen das Wachstum der Rosenstöcke oder Tomatenpflanzen an.
Bedenken Sie beim Düngen der Rosen, dass die beliebten Schnittblumen botanisch als Starkzehrer gelten. Weil Milch zwar viele, aber nicht alle Nährstoffe liefern kann, die Rosen idealerweise brauchen, sollte neben dem Milchdünger ein vollwertiger Dünger mit Stickstoff, Phosphor und weiteren Nährstoffen ausgebracht werden. Zudem hat Milch die unangenehme Eigenschaft, bei höheren Temperaturen sauer und unappetitlich zu werden. Zu hoch dosiert können Milchsäurebakterien und Fäulnisprozesse außerdem das Bodenleben stören.
Fazit: Rosen düngen mit Milch
Wer Milch im richtigen Verhältnis gemischt und wohldosiert einsetzt, kann seine Rosen und Tomaten stärken und gezielt im Kampf gegen Pilzkrankheiten wie Mehltau stärken. Trotz der vielen wichtigen Nährstoffe ersetzt sie aber weder organische noch mineralische Rosendünger. Vor allem zu hoch dosiert schadet der Milchmix den Rosen mehr, als er ihnen nützt.