2013 starb die kleine Yagmur aus Hamburg qualvoll – nach Schlägen ihrer Mutter. Angelehnt an ihr Schicksal ist ein Kurzfilm entstanden. Die Macher wählen eine besondere Perspektive.

Mehr als ein Jahrzehnt nach dem Tod der dreijährigen Yagmur aus Hamburg gibt es einen Kurzfilm, der auf dem Schicksal des Mädchens basiert. Die Erstaufführung von „Yaya – Ein Leben“ am Mittwochabend im Rathaus fand im Rahmen einer Würdigung der Yagmur Gedächtnisstiftung statt, wie die SPD-Fraktion mitteilte. Danach veröffentlichten die Macher den Film bei YouTube.

Am 18. Dezember 2013 starb Yagmur qualvoll an den Schlägen ihrer Mutter. Diese wurde 2014 zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe wegen Mordes verurteilt. Das Mädchen wurde seit seiner Geburt von Jugendämtern betreut. Ein Prüfbericht bescheinigte eine Verkettung von Fehlern.

Die Filmemacher konnten den Lebenslauf von Yagmur nicht genau nachzeichnen, weil Persönlichkeitsrechte betroffen waren, wie der Gründer der Stiftung, Michael Lezius, sagte. Der Film solle zur Mahnung und zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit und der sozialen Einrichtungen beitragen. Yaya soll der Spitzname des Mädchens gewesen sein.

2016 sei die Idee zu dem Film entstanden, es habe aber – unter anderem coronabedingt – immer wieder Verzögerungen gegeben, sagte Lezius weiter. Das Budget habe rund 53 000 Euro betragen. Die Yagmur Gedächtnisstiftung hat ihre aktive Arbeit den Angaben zufolge 2023 eingestellt.

Die künstlerische Idee des knapp zehn Minuten langen Films: Es werde so getan, als hätte das Mädchen sein Leben bis zum 18. Geburtstag gelebt, sagte Produzent Alexander Müller-Elsner. Erst später im Rückwärtslauf werde der Zuschauer begreifen, dass dies nur eine Illusion unter dem Motto „So hätte es sein können“ war. 

Es wurden unterschiedliche Darstellerinnen eingesetzt. Die Kamera blickt immer wieder über die Schulter der Protagonistinnen. Dies solle dem Zuschauer ein Hineinversetzen in die Empfindungen des Kindes ermöglichen, sagte Müller-Elsner. Regie führte Benjamin Bayer, für die Kamera war Marius von Felbert verantwortlich.