Die beiden Autokonzerne trennen sich von der Mobilitäts-App, mit der sich unter anderem Taxifahrten, Mietwagen aber auch Leihräder und Elektroroller buchen lassen.
BMW und Mercedes-Benz verkaufen ihre gemeinsame Tochter Freenow an den US-Fahrdienstvermittler Lyft. Die Mobilitätsapp bringt den beiden Autoherstellern rund 175 Millionen Euro ein, wie Freenow mitteilt. BMW und Mercedes bestätigten den Verkauf in einem gemeinsamen Statement darin hieß es, man werde sich weiterhin auf das Kerngeschäft „sowie auf die Transformation in Richtung Elektrifizierung, Digitalisierung und KI sowie Dekarbonisierung konzentrieren“.
Freenow war ursprünglich als Start-up in Hamburg unter dem Namen Mytaxi gegründet worden. Zwischenzeitlich vermittelte das Unternehmen auch im großen Stil Fahrten von Mietwagenbetrieben. Damit machte Freenow nicht nur den traditionellen Taxi-Zentralen Konkurrenz, sondern stand auch im Wettbewerb zu Plattformen wie Uber oder Bolt. Im April 2024 hatte das Unternehmen aber angekündigt, sich aus dem umstrittenen Geschäft mit den Mietwagenflotten zurückzuziehen.
In den USA ist Lyft der größte Konkurrent von Uber. Im Heimatmarkt sind meist Privatleute mit ihren Autos als Fahrer unterwegs, in Europa ist das nicht erlaubt. Stattdessen vermittelt etwa Uber in Deutschland Dienste professioneller Fahrer von einem Generalunternehmer.
Auf die Frage, ob Lyft künftig auch in Europa ins Geschäft mit der Fahrdienst-Vermittlung einsteigen wolle, sagte eine Sprecherin, der Taxi-Dienst werde die Basis des Freenow-Geschäfts bleiben. In Zukunft werde man Fahrdienst-Vermittlung nur in Märkten erwägen, wo dies erlaubt sei – und dabei die Wettbewerbssituation berücksichtigen.
Erst vergangenen Herbst hatte Freenow mitgeteilt, dass es inzwischen die Gewinnzone erreicht habe und dies auch mit der Konzentration auf das Taxi-Geschäft begründet.