Bahnhöfe sind oft dunkel, dreckig und ungemütlich. Seit gut einem Jahr steuert die BVG mit einem Pilotprojekt gegen. Auch andere Projekte sollen das Wohlbefinden der Fahrgäste bessern.
Die gemeinsamen Reinigungs- und Sicherheitsstreifen der Berliner Verkehrsbetriebe werden nun dauerhaft eingesetzt. Zugleich will das Unternehmen am Problembahnhof Kottbusser Tor Ideen für mehr Sauberkeit und Sicherheit testen. Eine neue Kampagne soll Fahrgäste über die Notrufsäulen und andere Sicherheitseinrichtungen an Bahnhöfen sowie in den Bahnen informieren.
Fahrgäste und Personal bewerten Reinigungsstreife positiv
Das Projekt der sogenannten Reinigungsstreife hatte die BVG vor gut einem Jahr in einer Testphase auf der berüchtigten U-Bahn-Linie U8 gestartet und später auf andere Linien wie U5 und U7 ausgeweitet. Umfragen zufolge werde die Reinigungsstreife von nahezu allen Fahrgästen positiv bewertet, teilte die BVG mit. Auch unter den Beschäftigten sei die Zustimmung groß.
Künftig sollen die Streifen weiter auf den Linien U5, U7, U8 und U9 unterwegs sein, hier etwa an den U-Bahnstationen Hermannplatz, Yorkstraße, Leopoldplatz und Frankfurter Tor. Verkehrssenatorin Ute Bonde sagte, die Reinigungsstreifen trügen auch zu mehr Sicherheit bei. „Da, wo es sauber ist, da finden weniger Übergriffe statt“, sagte die CDU-Politikerin.
Kriminalität, Drogen, Partyleben – Der Kotti soll sicherer werden
Am Kottbusser Tor, einem Kriminalitäts-Schwerpunkt in Berlin, sollen testweise ein modulares Sicherheitscenter entstehen und Spiegel für nicht einsehbare Ecken angebracht werden. Dies klinge nicht nach Raketenwissenschaft, müsse aber gemacht werden, sagte BVG-Chef Henrik Falk.
Aufzugschächte sollten gereinigt werden, um schlechte Gerüche zu vertreiben. Auch unaufgeregte Musik solle zum Wohlbefinden am Bahnhof beitragen. Geprüft werde, ob der U-Bahnausgang Süd, der seit den 80er Jahren geschlossen sei, geöffnet werden könne. Das Kottbusser Tor gilt als Ort mit viel Kriminalität, Partyleben, Drogenhandel und einer teilweise polizeifeindlichen Szene. Anfang 2023 war dort eine Polizeiwache eingerichtet worden.