Der evangelische Theologe Dietrich Bonhoeffer stellte sich früh gegen den Nationalsozialismus. Das bezahlte er mit seinem Leben. Am 9. April 1945 wurde er hingerichtet.

80 Jahre nach der Ermordung des NS-Widerstandskämpfers Dietrich Bonhoeffer (1906-1945) ist in Weimar ein Denkmal für den evangelischen Theologen eingeweiht worden. Etwas außerhalb der Gedenkstätte Buchenwald erinnert eine vom Weimarer Künstler Walter Sachs gestaltete Stele an Bonhoeffer, der von den Nationalsozialisten kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges am 9. April 1945 im Konzentrationslager Flossenbürg in Bayern hingerichtet wurde. Die letzten Wochen seines Lebens war Bonhoeffer im KZ Buchenwald inhaftiert.

Er hatte sich seit 1933 gegen die Nationalsozialisten gestellt. Von 1935 an leitete er das später polizeilich geschlossene und im Untergrund weiter arbeitende Predigerseminar der Bekennenden Kirche, die den Nationalsozialismus ablehnte. 

Seine kirchlichen Kontakte nutzte Bonhoeffer, um Verbindungen zwischen dem westlichen Ausland und deutschen Widerstandskreisen zu knüpfen. Wegen seiner Teilnahme an der Verschwörung gegen Adolf Hitler, die zum Attentat am 20. Juli 1944 führte, wurde er verhaftet.

„Von guten Mächten treu und still umgeben“

In Gestapo-Haft schrieb Bonhoeffer sein berühmtes Gedicht „Von guten Mächten treu und still umgeben“, dessen Strophen auf der Stele zu lesen sind. Für die Errichtung des Denkmals hatten sich Kommunalpolitiker und Kirchenvertreter eingesetzt. „Die Erinnerung an Dietrich Bonhoeffer ist gerade jetzt besonders wichtig, wo wir sehen, wie an vielen Stellen liberale Demokratien unter Druck geraten“, hatte Weimars evangelischer Superintendent Henrich Herbst im Vorfeld geäußert.