In El Salvador herrscht Ausnahmezustand – seit drei Jahren. Carlos Barrera hat ihn fotografiert und wurde dafür mit dem „World Press Photo Award“ ausgezeichnet. 

Jahrelang hatte die Bandengewalt das mittelamerikanische Land im Griff. Präsident Nayib Bukele war mit dem Versprechen angetreten, den Gangs den Kampf anzusagen. Die Kriminalität hat er erfolgreich bekämpft, aber die Grundrechte sind seitdem außer Kraft gesetzt. Bereits 35 Mal verlängerte er den Ausnahmezustand. Masseninhaftierungen sind die Regel.

In seinen Bildern zeigt World-Press-Award-Gewinner Carlos Barrera die Opfer der „neuen Sicherheit“ im Land. Junge Männer, die ohne Anklage weggesperrt werden. Mütter, deren Söhne im Gefängnis starben. Frauen, die von der Polizei misshandelt wurden. Barrera konzentriert sich auf die Geschichten von Einzelpersonen und betroffenen Familien, um ihren Kampf gegen die neue Politik aufzuzeigen.