Im Juni wählt die SPD ihre Parteispitze neu. Noch haben die bisherigen Chefs nicht erklärt, ob sie sie weitermachen wollen. Zwei mögliche Nachfolgerinnen winken aber schon ab.

Die frühere Bundestagspräsidentin Bärbel Bas hält sich eine Kandidatur für den SPD-Vorsitz offen. „Ich denke wirklich für mich persönlich nach, was jetzt meine Optionen für die Zukunft sind. Das ist noch nicht abgeschlossen“, sagte sie den Sendern RTL und n-tv auf eine entsprechende Frage. In den „nächsten Tagen“ werde sie entscheiden, was für sie in Frage komme. „Und das werde ich denen mitteilen, die es dann auch wissen müssen. Also insofern ist das bei mir offen.“

Die 56-jährige Bas ist nicht nur für den Parteivorsitz, sondern auch für die Leitung der Bundestagsfraktion und einen Kabinettsposten im Gespräch.

Schwesig will Mecklenburg-Vorpommern vor AfD retten

Zuvor hatte nach der saarländischen Ministerpräsidentin Anke Rehlinger auch die Regierungschefin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig, erklärt, dass sie für den SPD-Parteivorsitz nicht zur Verfügung stehe. Sie habe im September 2026 eine Landtagswahl zu gewinnen und wolle weiter Mecklenburg-Vorpommern regieren, sagte sie dem Magazin „Stern“. „Ich will mein Land vor der AfD retten.“

Bei der Bundestagswahl am 23. Februar war die AfD im nordöstlichen Bundesland deutlich stärkste Kraft geworden. Auch in Umfragen zu Jahresbeginn mit Blick auf den Landtag hat die AfD die Nase vorn. 

Wahl der Parteispitze im Juni

Derzeit führen Saskia Esken und Lars Klingbeil die SPD. Bei der Bundestagswahl hatte die Partei mit 16,4 Prozent ihr schlechtestes Ergebnis bei einer nationalen Wahl seit 138 Jahren eingefahren. Klingbeil hatte anschließend eine personelle Erneuerung der Partei und einen Generationswechsel angekündigt. Im Juni wird auf einem Parteitag eine neue SPD-Führung gewählt.

Klingbeil und Esken haben noch nicht erklärt, ob sie erneut kandidieren werden. Esken stand aber die letzten Monaten massiv in der Kritik, während sich Klingbeil nach der verlorenen Wahl neben dem Parteivorsitz auch den Fraktionsvorsitz im Bundestag sicherte. Beide sind für einen Wechsel ins Kabinett im Gespräch. 

Rehlinger: „Ich werde es nicht“

Rehlinger wurde lange Zeit als aussichtsreichste potenzielle Nachfolgerin von Esken gehandelt. Sie schaffte aber Ende März in der ZDF-Sendung „Markus Lanz“ Klarheit: „Ich werde es nicht“, sagte sie. „Ich glaube nicht, dass man von Saarbrücken aus momentan den Herausforderungen, die die Sozialdemokratie an dieser Stelle auch zu bewältigen hat, gerecht werden kann.“