Seit dem 1. April 2024 ist der Cannabis-Konsum erlaubt. Inzwischen sind auch Anbauvereine zugelassen. Einer der Ersten sitzt in Ganderkesee. Die Interessenten stehen Schlange.
Ein Jahr nach der Legalisierung von Cannabis-Konsum in Deutschland hat einer der ersten Anbauvereine, der Cannabis Social Club Ganderkesee, deutlich mehr Interessenten als er berücksichtigen kann. „Wir haben 1.600 Menschen auf der Warteliste“, sagte Vereins-Vorsitzender Daniel Keune. Nicht-kommerzielle Anbauvereine dürfen bis zu 500 Mitglieder haben.
Der Verein sei voll und könne die Nachfrage nicht abdecken, so Keune. Daher sei es seiner Ansicht nach sinnvoll, die von der alten Bundesregierung geplanten regionalen Modellvorhaben mit kommerziellen Lieferketten umzusetzen.
Am 1. April 2024 wurde Kiffen für Volljährige mit zahlreichen Beschränkungen legal. Erlaubt ist nach dem Gesetz der Ampel-Koalition der Anbau von bis zu drei Pflanzen in Wohnungen, aufbewahren darf man bis zu 50 Gramm Cannabis. Seit 1. Juli 2024 sind auch Anbauvereine zulässig.
CDU und CSU hatten in ihrem Wahlprogramm angekündigt, das Legalisierungs-Gesetz wieder abzuschaffen. Keune sagte, dies sei nicht im Interesse von Millionen Menschen, die Cannabis-Erfahrungen hätten. „Unsere Mitglieder sind ganz normale Leute aus der Mitte der Gesellschaft.“ Die Altersspanne reiche von 18 bis 76 Jahre. Zurzeit werde bereits die dritte Charge produziert. Der Verein hatte Anfang November 2024 erstmals legal Cannabis an seine Mitglieder ausgegeben. Seitdem sei die Produktion stetig verbessert worden.