Am 31. März endet das Winternotprogramm für obdachlose Menschen in Hamburg. Dadurch könne sich die Situation auf dem Wohnungsmarkt nach Angaben der Diakonie weiter verschärfen.
Zum Ende des Winternotprogramms für obdachlose Menschen am 31. März in Hamburg hat die Diakonie mehr Wohnraum für wohnungs- und obdachlose Menschen gefordert. „Menschen werden jetzt sehenden Auges in die Obdachlosigkeit geschickt“, sagte Wohnungslosenexpertin Stefanie Koch der Deutschen Presse-Agentur. Die ohnehin bestehende Unterversorgung mit öffentlich-rechtlichen Unterbringungsplätzen würde sich nun noch drastisch verschärfen.
Eine Bürgerschaftsanfrage hätte ergeben, dass rund 1.800 Menschen bei den Fachstellen für Wohnungsnotfälle seit mehreren Monaten auf eine öffentlich-rechtliche Unterbringung warten. „Wenn das Winternotprogramm endet, könnten noch bis zu 560 Nutzende hinzukommen“, meinte Koch. Man müsse davon ausgehen, dass ab April mehr als 2.000 Menschen in Hamburg einen Anspruch auf öffentlich-rechtliche Unterbringung haben werden, der aber nicht bedient werden kann. „Alle Bemühungen müssen sich jetzt darauf konzentrieren, Wohnraum zur Verfügung zu stellen“, forderte die Expertin.
Vor allem das städtische Wohnungsbauunternehmen SAGA müsse mehr Wohnraum für wohnungs- und obdachlose Menschen zur Verfügung stellen und helfen, die hohen Kosten durch die öffentlich-rechtliche Unterkunft zu reduzieren. Außerdem fordert die Diakonie den Neubau von Wohnungen mit Sozialbindung, eine Stärkung der bezirklichen Fachstellen und ausreichend Plätze für Menschen mit Gewalterfahrungen und Alleinstehende mit Kindern in der öffentlich-rechtlichen Unterbringung.