In Mittelhessen wird nach einem verschwundenen Jungen gesucht. Der Sechsjährige war aus der Schule weggelaufen. Polizeitaucher sind nun in der Lahn im Einsatz.

Bei der Suche nach dem seit Dienstagmittag vermissten sechsjährigen Pawlos in Weilburg (Landkreis Limburg-Weilburg) setzt die Polizei nun auch spezialisierte Taucher ein. Unterstützt wird die Polizei von der Tauchereinheit der Freiwilligen Feuerwehr Limburg. „Wir haben rund zehn Taucher heute gemeinsam im Einsatz, sind mit rund 30 Einsatzkräften unterwegs“, sagte Weilburgs Bürgermeister Johannes Hanisch (CDU) in einem gemeinsamen Statement mit dem Polizeipräsidium Westhessen auf Instagram.

„Bislang läuft die Suche nach Plan“, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Westhessen am Mittag. Er habe keine Kenntnis, dass es zu Behinderungen der Taucher komme oder die Suche besonders erschwert sei. Abgesucht würden verschiedene Punkte vor allem im Bereich des Wehrs an der Steinernen Brücke. Dafür sei Wasser abgelassen worden. 

Herausfordernder Einsatz für Taucher

Einsätze dieser Art stellen die spezialisierten Taucher vor Herausforderungen. „Sie sind in der Regel recht aufwendig“, erklärte ein Sprecher des Hessischen Polizeipräsidiums Einsatz. „Man kann nicht innerhalb kürzester Zeit einen großen Bereich absuchen. Häufig muss man auch mit schlechten Sichtbedingungen klarkommen.“ Hinzu komme noch die Strömung, die in der Lahn allerdings nicht so schwer ins Gewicht falle wie beispielsweise im Rhein. „Die Lahn ist ein von Schleusen geprägter Fluss, die Strömung ist da noch halbwegs überschaubar“, sagte er. 

Polizeitaucher würden gezielt von der Einsatzleitung eingesetzt, die Suche strukturiert dort angegangen, wo sie sinnvoll sei, erläuterte der Sprecher. So könne etwa eine gewisse Strömung Hinweise auf einen bestimmten Suchbereich geben. Gleiches gelte für Feststellungen, die beispielsweise nach einer Befahrung mit einem Sonarboot, der Absuche am Ufer oder beispielsweise nach Hinweisen aus der Bevölkerung gemacht werden könnten. 

Eine solche Suche brauche Zeit, sagte der Sprecher. „Wenn man einen Bereich abtaucht, muss er auch gescheit abgetaucht werden. Dann muss man auch verbindlich sagen können, dass es dort keine Feststellung gab.“

Junge ist laut Polizei schreckhaft

Der laut Polizei „autistisch veranlagte“ Pawlos wird seit Dienstag vermisst. Der Sechsjährige war am Mittag ohne erkennbaren Grund aus seiner Förderschule gelaufen. Die Polizei geht von keinem Kriminalfall aus.

Der Junge sei räumlich nicht orientiert, hatte ein Polizeisprecher erklärt. Wer ihn sehe, solle ihn nicht direkt ansprechen oder rufen, da er sehr schreckhaft sei, und stattdessen den Polizeinotruf 110 wählen oder sich an eine Polizeidienststelle wenden.