Die Riesenrakete Starship des US-Raumfahrtunternehmens SpaceX soll nach Angaben von Firmenchef Elon Musk schon Ende 2026 zum Mars fliegen. „Starship wird Ende nächsten Jahres zum Mars aufbrechen“, erklärte Musk am Samstag in seinem Onlinedienst X. Die Rakete werde dabei zunächst den menschenähnlichen Roboter Optimus befördern, den Musks Unternehmen Tesla entwickelt hatte. Sollte diese Mars-Landung erfolgreich sein, könnten ab 2029 bemannte Mars-Missionen mit Starship folgen, „obwohl 2031 wahrscheinlicher scheint“, fügte Musk hinzu.

Bei den bisher acht Testflügen von Starship hatte es allerdings Probleme gegeben. Beim jüngsten Testflug in der vergangenen Woche war die oberste Stufe der Rakete explodiert, woraufhin SpaceX den Kontakt zu der Riesenrakete verlor. Auf online verbreiteten Bildern war zu sehen, wie glühende Trümmer über den Bahamas niedergingen. Wegen der herabfallenden Raketenteile musste der Flugverkehr an der US-Ostküste und in Florida kurzzeitig eingestellt werden. 

Auch beim siebten Testflug Mitte Januar war die oberste Stufe der Starship-Rakete explodiert, Trümmerteile waren auf den Turks- und Caicosinseln in der Karibik eingeschlagen. Die US-Flugsicherheitsbehörde FAA hatte daraufhin ebenfalls ein vorübergehendes Flugverbot verhängt. 

Starship ist mit 123 Metern die bisher größte und leistungsstärkste Weltraumrakete überhaupt. Mit ihr verfolgt SpaceX das Ziel, eine vollständig wiederverwendbare und damit kostengünstige Rakete zu bauen. Die US-Raumfahrtbehörde Nasa will eine Version der Rakete zunächst für die Wiederaufnahme bemannter Flüge zum Mond nutzen.

SpaceX muss allerdings zunächst unter Beweis stellen, dass Starship zuverlässig fliegt, sicher genug ist und zudem im All betankt werden kann. Vor einem erneuten Testflug müssen die Pannen bei den bisherigen Tests nach Angaben der FAA untersucht werden.

Unter der vorherigen US-Regierung von Präsident Joe Biden war es mehrfach zu Spannungen zwischen der Bundesbehörde FAA und Musk gekommen. Der SpaceX-Firmenchef warf der FAA eine Überregulierung in Sicherheits- und Umweltfragen vor. Nachdem er von Bidens Nachfolger Donald Trump zum engen Berater gemacht wurde, gibt es Bedenken wegen möglicher Interessenskonflikte. Musk soll im Auftrag Trumps unter anderem Personal bei den Bundesbehörden abbauen.

Dem Nachrichtenportal Bloomberg News zufolge hatte ein bei SpaceX beschäftigter Ingenieur FAA-Angestellte kürzlich bei einem Besuch am Hauptsitz der Behörde unter Druck gesetzt. Dem Bericht zufolge warnte er die FAA-Mitarbeiter, sie könnten ihren Job verlieren, falls sie nicht damit beginnen, an einem Programm zur massenhaften Bereitstellung von Starlink-Satelliten zu arbeiten. Starlink ist das Satelliten-Netzwerk von SpaceX. SpaceX bestritt die Vorwürfe.