An einem neuen Warnstreik im öffentlichen Dienst beteiligen sich Tausende Menschen. Das hat weitreichende Folgen für das öffentliche Leben in Niedersachsen und Bremen.
Vor der dritten Verhandlungsrunde im Tarifstreit im öffentlichen Dienst haben sich Tausende Beschäftigte aus Niedersachsen und Bremen an einem Warnstreik beteiligt. Die Gewerkschaft Verdi hatte in Hannover zu zwei Demonstrationszügen und einer Abschlusskundgebung auf dem Opernplatz aufgerufen.
Insgesamt seien rund 25.000 Menschen zusammen gekommen, sagte ein Verdi-Sprecher auf Anfrage. Die Polizei sprach nach Schätzungen von rund 15.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern.
Vor allem der Nahverkehr wurde mit dem Warnstreik weitgehend still gelegt. Verdi hatte angekündigt, Fahrgäste müssten sich auf Einschränkungen bei Straßenbahnen, U-Bahnen und Bussen einstellen. Aber auch in Kitas, in Bürgerämtern oder bei der Müllabfuhr kam es zu Warnstreiks. In einigen Regionen wurde die Arbeit schon am Mittwoch niedergelegt.
In Hannover standen Stadtbahnen und Stadtbusse seit Betriebsbeginn still, nur der Regiobus fahre weitgehend, sagte ein Sprecher der Verkehrsbetriebe Üstra. „Wir bedauern das natürlich für die Fahrgäste.“
Verhandlungen werden am Freitag fortgesetzt
Am Freitag soll wieder verhandelt werden. Die Arbeitnehmer fordern unter anderem drei zusätzliche freie Tage, höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten und acht Prozent mehr Geld, mindestens aber 350 Euro pro Monat. Die Arbeitgeberseite hat bisher kein Angebot vorgelegt.
Warnstreiks gab es auch bei den städtischen Verkehrsbetrieben in Göttingen, Osnabrück, Braunschweig, Lüneburg, Wolfsburg, Goslar, Peine und Hannover. Im ostfriesischen Aurich versammelten sich bei einer Kundgebung speziell von Beschäftigten im Rettungsdienst nach Gewerkschafts-Angaben rund 150 Menschen.
In Oldenburg sollte es im Klinikum, bei Kitas und in der öffentlichen Verwaltung nur einen Notdienst geben. Auch in Göttingen sollten Kitas geschlossen bleiben oder nur teilweise eine Betreuung anbieten. In den Landkreisen Hameln-Pyrmont und Wolfenbüttel waren Warnstreiks bei den Entsorgern angekündigt.