Im Tarifstreit im öffentlichen Dienst stehen wieder Warnstreiks an. In Sachsen-Anhalt soll es am Donnerstag besonders den Süden des Landes treffen.

Eltern im Süden Sachsen-Anhalts müssen sich angesichts von Warnstreiks am Donnerstag erneut auf Kitaschließungen einstellen. Die Gewerkschaft Verdi ruft zu Arbeitsniederlegungen in kommunalen Kindergärten und anderen Einrichtungen auf. 

Betroffen sind den Angaben zufolge Einrichtungen in Halle, im Saalekreis, im Burgenlandkreis, im Landkreis Mansfeld-Südharz, im Salzlandkreis, im Landkreis Wittenberg, im Landkreis Anhalt-Bitterfeld sowie in Dessau-Roßlau. Außerdem seien die Beschäftigten der Stadtwerke Halle und der Sparkassen aufgerufen, die Arbeit niederzulegen, hieß es. In Halle ist am Donnerstag eine Kundgebung mit Demozug durch die Innenstadt geplant. 

Die Gewerkschaften wollen für die kommunalen Beschäftigten ein Lohnplus von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro monatlich durchsetzen. Außerdem planen die Gewerkschaften drei zusätzliche freie Tage auszuhandeln.

Verdi droht mit Eskalation der Streiks

Die Arbeitgeber haben in den Verhandlungsrunden noch kein Angebot vorgelegt. Die Kommunen warnen vor einer Überlastung und weisen auf die hohen Schulden vieler Städte und Gemeinden hin.

„Man lässt die Beschäftigten am langen Arm verhungern. Das können und werden wir so nicht mehr hinnehmen“, erklärte der stellvertretende Verdi-Bezirksgeschäftsführer Johannes Mielke. „Sollte die Arbeitgeberseite bei ihrer Blockadehaltung seit nunmehr fünf Monaten bleiben, steht eine Eskalation der Streiks unmittelbar bevor.“