Im Saarland wächst der Aktenturm mit unerledigten Verfahren. Auch wenn der Anstieg Ende 2024 nur gering ist, steigt die Zahl seit Jahren.
Bei der Staatsanwaltschaft Saarland hat es Ende des vergangenen Jahres nach Angaben des Richterbundes mehr unerledigte Ermittlungsverfahren gegeben als ein Jahr zuvor. Demnach waren Ende 2024 rund 11.800 Verfahren noch nicht abgeschlossen gewesen. Ein Jahr zuvor waren es rund 11.600. Zum Vergleich: Ende 2021 hatte es nur rund 9.200 offene Verfahren gegeben.
Die Zahlen gehen auf eine Umfrage bei den Landesjustizministerien zurück, die die vom Richterbund herausgegebene „Deutsche Richterzeitung“ durchgeführt hat. Berücksichtigt wurden dabei nur die Verfahren gegen namentlich bekannte Beschuldigte, wie es hieß. Deutschlandweit gab es demnach Ende des vergangenen Jahres rund 933.000 offene Ermittlungsverfahren.
Saarland im Vergleich mit den wenigsten offenen Verfahren
Das Saarland hat laut dieser Umfrage die geringste Zahl an offenen Verfahren zum Jahresende gehabt, was natürlich auch an der Größe des Bundeslandes liegen dürfte. Dahinter folgte Bremen mit rund 16.800 Fällen.
Die Zahl der neuen Verfahren gegen namentlich bekannte Tatverdächtige lag im vergangenen Jahr im Saarland bei rund 63.300 Fällen und damit leicht unter der im Vorjahr. Deutschlandweit gab es laut Umfrage rund 5,3 Millionen neue Fälle im vergangenen Jahr.
„Die Alarmsignale für einen überlasteten Rechtsstaat häufen sich“, teilte der Bundesgeschäftsführer des Deutschen Richterbundes Sven Rebehn mit. Die Staatsanwaltschaften hätten überall mit wachsenden Aktenbergen zu kämpfen. „Im Ergebnis ziehen sich viele Strafverfahren in die Länge und die Anklagezahlen sinken.“