Der öffentliche Personennahverkehr soll erheblich dazu beitragen, dass Deutschland seine Klimaziele erreicht. Dafür müsste das Angebot wachsen. Vielfach geschieht das Gegenteil, auch in Frankfurt.

Der Ausbau des Bus- und Bahnangebots kommt einer Erhebung im Auftrag der Umweltorganisation Greenpeace zufolge in den meisten deutschen Großstädten kaum voran. Frankfurt am Main befindet sich unter den Städten, in denen der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) in den vergangenen zwei Jahren sogar zusammengestrichen wurde, heißt es in der Studie, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. 

„Um die Klimaziele im Verkehr zu erreichen, müsste das ÖPNV-Angebot pro Jahr um mindestens 4,5 Prozent wachsen“, heißt es. „Der ÖPNV ist das Rückgrat eines sauberen, klimaschonenden Verkehrs, doch in den meisten Städten steht der Ausbau auf der Kriechspur“, sagte Greenpeace-Verkehrsexpertin Lena Donat. „Deutschlands Städte brauchen einen Booster für Bus und Bahn, dabei muss der Bund ihnen finanziell beistehen.“

Viertletzter Platz für Frankfurt

Untersucht wurde der ÖPNV in den 30 größten Städten in Deutschland, verglichen wurde die Zahl von Abfahrten in den Jahren 2023 und 2025. Am höchsten war der Rückgang mit einem Minus von 7,1 Prozent der Studie zufolge in der Hauptstadt Berlin.

Frankfurt landete bei einem Minus von 2,8 Prozent. Wiesbaden gehört zu den Städten mit kaum einer Änderung. Spitzenreiter wurde Leipzig mit einem Plus von 14,6 Prozent. 

Frankfurt hatte für 2024 einen „ehrlichen Fahrplan“ beschlossen. Ziel war mehr Zuverlässigkeit, Fahrgäste müssen dafür längere Wartezeiten auf sich nehmen. Als Grund wurde Fachkräftemangel genannt. Auch 2025 gelten die Maßnahmen teilweise noch.

Fehlendes Personal und fehlendes Geld sind meist die Gründe

Die wichtigsten Gründe für Rückgang und Stagnation sind Greenpeace zufolge fehlendes Personal und unzureichende Finanzierung. 

Frankfurt und andere Städte kommen nach Greenpeace-Angaben auf einen geringeren Angebotsrückgang als die Erhebung. Die Differenz sei wahrscheinlich auf unterschiedliche Berechnungsmethoden zurückzuführen, heißt es. So würden längere Züge in der Auswertung nicht berücksichtigt. Grundlage ist die Anzahl der Abfahrten aus öffentlich zugänglichen Fahrplandaten.