War es ein gezielter Angriff auf eine Flüchtlingsunterkunft in Stahnsdorf? Drei Verdächtige sind im Visier der Staatsanwaltschaft – aber viele Fragen bleiben offen.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt nach einem Gewaltvorfall gegen eine Flüchtlingsunterkunft in Stahnsdorf am südlich von Berlin. Es laufe ein Ermittlungsverfahren gegen drei Verdächtige wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Potsdam, Christian-Alexander Neuling. Zuvor hatte die „Märkische Allgemeine Zeitung“ berichtet, Bewohner aus der Unterkunft seien angegriffen worden.
Die Staatsanwaltschaft Potsdam erklärte, es bestehe der Verdacht der gefährlichen Körperverletzung, betroffen sei ein Übergangswohnheim für Asylsuchende. Ob es sich bei dem Fall in der Nacht zum Samstag um einen gezielten Angriff gehandelt habe und wie er abgelaufen sein soll, sei Gegenstand der Ermittlungen.
Staatsanwaltschaft schweigt zum Ablauf der Tat
Die Staatsanwaltschaft hielt sich mit Informationen äußerst bedeckt und machte zur Frage eines möglichen politischen Hintergrunds oder des Tathergangs keinerlei Angaben. Die Ermittlungen richteten sich gegen drei konkrete Verdächtige, die bekannt seien, hieß es nur. Wie viele Verletzte es gab, sagte der Sprecher nicht.
Weil man am Anfang der Ermittlungen stehe, erteile die Behörde weder zur Sache noch zu Tatverdächtigen weitere Auskünfte, hieß es. Die Polizeidirektion West wiederum verwies auf die Staatsanwaltschaft, die sich Presseauskünfte vorbehalte.
Der „Tagesspiegel“ berichtete unter Verweis auf Polizeikreise, eine Gruppe aus mehreren jungen Männern habe eine Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber in Stahnsdorf angegriffen.