Neustart bei den Brandenburger Grünen: Wer übernimmt künftig die Führung? Nach der Wahlniederlage will die Landespartei ihr Profil schärfen – erst einmal außerhalb des Parlaments.
Die Grünen in Brandenburg bestimmen nach der verlorenen Landtagswahl im vergangenen Herbst eine neue Führungsspitze. Am kommenden Samstag, 15. März, entscheiden die Delegierten bei einem Parteitag in Potsdam über den personellen Wechsel.
Der komplette Landesvorstand der Brandenburger Grünen hatte nach dem Wahldebakel den Rückzug angekündigt. Die Partei sucht nun außerhalb des Parlaments nach einem neuen Profil.
Als Landesvorsitzende bewerben sich Andrea Lübcke (Dahme-Spreewald), Linda Weiß (Oberhavel), Dario Hansche (Teltow Fläming) und Clemens Rostock (Oberhavel). Er war bereits von 2014 bis 2019 Landesvorsitzender der Grünen. Die Partei wird von einer Doppelspitze geführt.
4,1 Prozent bei der Landtagswahl 2024
Zum Landesparteitag wird auch Annalena Baerbock, Außenministerin in der scheidenden rot-grünen Minderheitsregierung, erwartet, wie die Grünen mitteilten.
Bei der Landtagswahl im September verpasste die Partei, die inzwischen auf rund 3.700 Mitglieder wuchs, den Einzug ins Parlament. Mit 4,1 Prozent der Stimmen halbierten die Grünen ihr Ergebnis von 2019.
Fünf Jahre lang regierten sie in Brandenburg gemeinsam mit SPD und CDU. Seit Bildung einer Koalition aus SPD und BSW befürchten die Grünen, dass der Klimaschutz an politischer Bedeutung verliert.
Die Landesvorsitzenden Hanna Große Holtrup und Alexander Pichl machen nach der Wahlniederlage den Weg für eine Neuausrichtung frei, wie sie im vergangenen November ankündigten. Auch im Bund zieht sich Spitzenpersonal zurück.
Baerbock, die in Potsdam lebt, will aus persönlichen Gründen keine Führungsrolle in der Grünen-Bundestagsfraktion einnehmen. Auch Noch-Wirtschaftsminister Robert Habeck kündigte seinen Rückzug aus der ersten Reihe an.