Hat ein heute 71-Jähriger vor fast 30 Jahren ein Ehepaar ausgeraubt und getötet und danach die Wohnung in Brand gesetzt? Das muss das Landgericht in Saarbrücken klären.
Ein heute 71-Jähriger, der vor fast 30 Jahren einen Doppelmord in Völklingen begangen haben soll, hat zum Prozessauftakt vor dem Landgericht Saarbrücken zur Tat geschwiegen. Sein Verteidiger kündigte an, dass sein Mandant „voraussichtlich“ eine Einlassung geben werde, „aber nicht am heutigen Tag“.
Der Angeklagte ist laut Anklageschrift jordanischer Staatsangehöriger, sagt aber von sich selbst, er sei in Palästina geboren und staatenlos. Er ist wegen zweifachen Mordes sowie wegen versuchten Mordes in acht tateinheitlichen Fällen angeklagt.
Die Generalstaatsanwaltschaft wirft dem früheren Schlosser vor, im Dezember 1996 ein Ehepaar in dessen Wohnung erschlagen und ausgeraubt zu haben – aus Heimtücke und Habgier. Danach soll er die Wohnung in Brand gesetzt haben, um seine Tat zu verdecken. Dabei habe er in Kauf genommen, dass die anderen acht Menschen im Gebäude ebenfalls sterben könnten.
Die Frau (51) war nach dem Überfall noch am Tatort den Verletzungen erlegen, der Ehemann (40) war einen Tag später im Krankenhaus gestorben.
Die Ermittler waren dem mutmaßlichen Täter durch die regelmäßige Bearbeitung sogenannter Cold Cases auf die neue Spur gekommen. Eine Polizeibeamtin berichtete von neuen kriminaltechnischen Erkenntnisse durch DNA-Auswertungen. So ließen sich Blutspuren im Inneren einer Geldbörse, die der Täter damals in Brand gesetzt hatte, dem Angeklagten zuordnen.