Wer wie das BSW den Einzug in den Bundestag knapp verpasst hat, sucht nach jeder Stimme. Nach Fehlern in einzelnen Wahllokalen will die Landeswahlleiterin in NRW, dass ganz genau hingeschaut wird.

Angesichts festgestellter Übertragungsfehler in einzelnen Wahllokalen bei der Bundestagswahl zu Ungunsten des Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) sollen Kreiswahlleiter noch einmal genau hinsehen. Die Landeswahlleitung habe die zuständigen Wahlleiter in den 64 Wahlkreisen gebeten, bei der laufenden Überprüfung des vorläufigen Ergebnisses „ein besonderes Augenmerk auf die Stimmenverteilung des BSW zu legen“ und diese bei Unregelmäßigkeiten einer erneuten Prüfung zu unterziehen, teilte ein Sprecher auf Anfrage mit.

Die Landeswahlleiterin komme damit angesichts des knappen Ergebnisses des BSW einer entsprechenden Prüfbitte der Partei nach. Diese Prüfungen sollen noch vor der Sitzung des Landeswahlausschusses am 17. März abgeschlossen sein. Mehrere Medien hatten berichtet. 

Das Bündnis Sahra Wagenknecht hatte bei der Bundestagswahl mit 4,97 Prozent der Zweitstimmen sehr knapp – nach Parteiangaben um 13.400 Stimmen – den Einzug ins Parlament verfehlt. Die Parteispitze erwägt daher eine rechtliche Überprüfung. Die Co-Vorsitzende Amira Mohamed Ali hatte in diesem Zusammenhang bereits auf mögliche Verwechslungen des BSW mit der Partei Bündnis Deutschland in einigen Wahllokalen hingewiesen. 

Eine solche falsche Zuschreibung stellte beispielsweise der Kreis Soest nun fest: In einem Wahllokal seien am Wahlabend 13 Zweitstimmen bei der Kleinpartei Bündnis Deutschland erfasst worden, die eigentlich auf das BSW entfallen waren. Das Ergebnis sei entsprechend korrigiert worden.