Das Einmaleins der Rasenpflege will gelernt sein. Neben dem Mähen und Vertikutieren sollte man den Rasen kalken. Die besten Tipps und Tools gegen Moos und saure Böden.

Es soll Menschen geben, die glauben, das Gras wachsen zu hören. Natürlich nur im übertragenen Sinne. Denn diese Redewendung stammt aus der Welt der Sagen. Und doch lässt sie sich ganz leicht mit dem heiligen Grün vieler Klein- und Schrebergärtner verbinden. Denn sie meint nichts anderes als die Fähigkeit, anhand kleinster Anzeichen zu erkennen, wie sich bestimmte Dinge entwickeln könnten. Nun, auch Kleingärtner sind keine Hellseher, doch sie haben das Wohl ihres Rasens größtenteils selbst in der Hand. Vertikutieren, düngen, mähen, nachsäen und von vorn. Das so unscheinbar vor sich hin wachsende Grün ist sehr pflegeintensiv. Jedenfalls, wenn man Wert auf kräftige und gesunde Halme legt, die gleichmäßig wachsen und vermeintliche Störenfriede wie Klee oder kleine Pilze in Schach halten. Auch das Kalken gehört zum Einmaleins der jährlichen Rasenpflege.

Wann der richtige Zeitpunkt ist, wie der Rasen aufs Kalken vorbereitet werden sollte und welche Tools dafür wichtig sind, erfahren Sie kurz und knackig im folgenden Artikel.

1. Wann sollte man den Rasen kalken?

Das Wichtigste zuerst: Viel hilft viel, ist beim Rasen kalken der falsche Ansatz. Zunächst sollte nämlich geklärt werden, ob die Halme überhaupt eine Kalkkur benötigen. Maßgebend dafür ist der pH-Wert des Bodens, aus dem sie sprießen. Liegt dieser Wert bei 6,5 oder höher, sollte unbedingt auf das Kalken verzichtet werden. Der Boden ist in diesem Fall ohnehin schon alkalisch. Zusätzliches Kalk wäre also kontraproduktiv. Ein pH-Bodentest kostet nur ein paar Euro und spuckt in wenigen Minuten ein Ergebnis aus. Sandige oder lehmhaltige Böden liegen in der Regel bei Werten zwischen 5 und 6. Sie sind also chemisch betrachtet sauer.

Tipp: Starker Moosbefall kann ein Hinweis auf einen besonders sauren Boden sein. Und genau hier kommt Gartenkalk ins Spiel, denn das weiße Pulver kann – richtig dosiert – Böden mit pH-Werten von weniger als 5,5 zumindest etwas neutralisieren. 

2. Wann ist der perfekte Zeitpunkt?

Zunächst empfehlen Experten, den Rasen (bei entsprechendem pH-Wert) nur alle zwei bis drei Jahren zu kalken, um eine Überdosis zu vermeiden. Erfahrungsgemäß treiben vor allem junge Grashalme im April bis in den Mai am besten aus. Das Frühjahr ist deshalb eine gute Periode, um dem Rasen mit Kalk etwas auf die Sprünge zu helfen. In dieser häufig regenreichen Zeit sollte vor dem Rasen kalken allerdings darauf geachtet werden, dass der Boden und die Wiese trocken sind.

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3. Erst Vertikutieren, dann Kalken

Damit das Kalk perfekt einwirken kann, sollte man im Vorfeld den Rasen vertikutieren. Dabei wird der Boden mit Sauerstoff versorgt und frisch belüftet, was nach den kalten Wintermonaten dringend notwendig ist. Zudem kümmern sich gute Vertikutierer auch um lästiges Unkraut. Kurzum: Mit dem Vertikutieren schafft man die perfekten Rahmenbedingungen für erfolgreiches Kalken. Wer keine Zeit zum Vertikutieren hat, sollte vor dem Kalken zumindest den Rasen mähen.

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4. Was ist beim Rasen kalken wichtig?

Zunächst einmal sollten – wie bei den allermeisten anderen Gartenarbeiten auch – beim Rasen kalken adäquate Gartenhandschuhe übergezogen werden. Vor allem, wenn Sie das Kalk-Granulat per Hand ausbringen. So vermeiden Sie unangenehme Hautreizungen. Ein Streuwagen ist die eleganteste Art, den Kalk auszubringen. Hierbei besteht kaum die Gefahr, mit dem Kalk in Kontakt zu kommen. Zudem kann der weiße Dünger mit diesem Spezialgerät viel gleichmäßiger auf dem Rasen verteilt werden. Wichtig: Lassen Sie die Finger von Branntkalk! Dieser wird in der Bau- und Chemieindustrie verwendet. Für das Rasen kalken, führen Baumärkte speziellen Gartenkalk. Kalken Sie am besten an einem windstillen Tag bei wolkigem Himmel. Prasselt die Sonne nach dem Kalken auf den Rasen besteht die Gefahr, dass Rasengräser verbrennen.

Außerdem wichtig: Gönnen Sie Ihrem frisch gekalkten Rasen nach getaner Arbeit etwas Zeit zum Ausruhen. 

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5. Rasen kalken: Welche Dosis ist die richtige? 

Sandige Böden mit einem pH-Wert zwischen 5 und 5,5 können mit bis zu 200 Gramm pro Quadratmeter gekalkt werden. Lehmiger Untergrund mit einem Wert 6 oder höher vertragen die doppelte Dosis, also etwa 300 bis 400 Gramm Kalk pro Quadratmeter Rasen. Für eine Rasenfläche von fünf mal zehn Metern (50 Quadratmeter) benötigen Sie also je nach pH-Wert des Bodens zwischen zehn und 20 Kilogramm Gartenkalk.

6. Was ist nach dem Rasen kalken wichtig?

Damit der Kalk gewinnbringend im Boden verarbeitet werden kann, sollte der Rasen nach dem Kalken gründlich mit einem Gartenschlauch gewässert werden. Nur so sickert der Kalk dorthin, wo er gebraucht wird, um die Säure im Boden zu neutralisieren. Danach benötigt die gemähte, vertikutierte, gekalkte und gewässerte Wiese eine kleine Verschnaufpause. Wichtig: Geben Sie dem Rasen ein paar Wochen Zeit zum Erholen. Auch Dünger kann die Wiese in dieser Ruhephase nicht gebrauchen.